Gerade wenn Euer RaspberryPi die meiste Zeit des Tages im StandBy vor sich hinrödelt macht es Sinn ihm auch noch andere Aufgaben als die ursprünglich angedachte zu geben.
So ist es zum Beispiel mit dem RaspberryPi passiert den ich für meinen MagicMirror benutze. Dieser übernimmt im Badezimmer die Anzeige aktueller Inhalte für meinen MagicMirror. Neben dieser Aufgabe hat er aber eigentlich nicht viel zu tun. So kam ich als erstes auf den Gedanken: Warum den RaspberryPi nicht auch als Internetradio nutzen? Zähneputzen, Duschen und Co. machen mit Musik auf jeden Fall mehr Spaß.
Auf der Suche nach einer passenden Lösung zur integration eines Internetradios stieß ich dann aber bald auf die Möglichkeit den RaspberryPi um einen DLNA Streaming-Clienten zu erweitern.
Dazu muss an den RasperryPi lediglich ein aktiver Lautsprecher angeschlossen und die passende Software installiert und konfiguriert werden.
Wie das geht und was Ihr dabei beachten müsst ist im folgenden Artikel beschrieben.
Sicherheitshinweise
Ich weiß die folgenden Hinweise sind immer irgendwie lästig und wirken unnötig. Aber leider haben schon viele Menschen die es "besser" wussten aus Leichtsinnigkeit Augen, Finger oder anderes verloren bzw. sich verletzt. Im Vergleich dazu ist ein Datenverlust fast nicht der Rede Wert, aber auch diese können echt ärgerlich sein. Deswegen nehmt Euch bitte fünf Minuten Zeit um die Sicherheitshinweise zu lesen. Denn auch das coolste Projekt ist keine Verletzung oder anderen Ärger wert.
https://www.nerdiy.de/sicherheitshinweise/
Affiliatelinks/Werbelinks
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Voraussetzungen
Hilfreiche Artikel:
Damit Ihr einen DLNA-Client auf Eurem RaspberryPi’s installieren könnt sollte dieser natürlich soweit vorbereitet sein, dass ihr per SSH auf diesen zugreifen könnt.
Die folgenden drei Artikel beschreiben was zu tun ist um den RaspberryPi soweit vorzubereiten:
RaspberryPi – Einrichten für Nerdiys!
RaspberryPi – Die Erste Konfiguration!
RaspberryPi – Den RaspberryPi über SSH steuern
Benötigtes Werkzeug:
-keins-
Benötigtes Material:
In der folgenden Liste findet Ihr alle Teile die Ihr zur Umsetzung dieses Artikels benötigt.
Per SSH auf dem RaspberryPi einloggen
Um zu beginnen müsst Ihr Euch als erstes mit Putty per SSH auf dem RasPi einloggen. Wie das geht ist im Artikel RaspberryPi - Den RaspberryPi über SSH steuern beschrieben.
Paketverwaltung aktualisieren
Die Paketverwaltung in Linux ist eine "zentrale Stelle" über die sich diverse Software-Pakete installieren lassen. Damit dies zuverlässig funktioniert sollten vor jeder Installation von neuen Paketen die Listen und Quellen der Paketverwaltung aktualisiert werden.
sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade
Die benötigten Pakete installieren
sudo apt-get install libupnp-dev libgstreamer1.0-dev gstreamer1.0-libav gstreamer1.0-plugins-* -y
sudo apt-get install gstreamer0.10-plugins-* pulseaudio -y
Ordner erstellen und Software aus einem GIT-Repository clonen
Nun müsst Ihr die eigentlichen Programmdateien des „gmrender“ aus dem entsprechenden GitHub laden.
mkdir dlnaClient
cd dlnaClient
git clone https://github.com/hzeller/gmrender-resurrect.git
Automatische konfiguration ausführen
In diesem Schritt müsst Ihr ein paar der mitgelieferten Konfigurationsscripts ausführen.
cd gmrender-resurrect
./autogen.sh
./configure
Software bauen bzw. kompilieren
In diesem Schritt geht es darum den „gmrender“ zu kompilieren und installieren.
make
sudo make install
Einstellen der Audioquellen
gconftool-2 -t string --set /system/gstreamer/0.10/default/audiosink pulsesink
gconftool-2 -t string --set /system/gstreamer/0.10/default/audiosrc pulsesrc
gconftool-2 -t string --set /system/gstreamer/0.10/default/musicaudiosink pulsesink
Alsamixer Lauitstärke einstellen
In diesem Schritt „dreht“ Ihr die Ausgabe-lautstärke des RaspberryPi’s auf die maximale Stufe. Keine Sorge: Die Lautstärke lässt sich später über den „Musik-Sender“ einstellen. Damit Ihr aber auch den maximal verfügbaren Lautstärke-Bereich zur Verfügung habt, macht es Sinn im RaspberryPi die maximale Lautstärke einzustellen.
alsamixer
Autostart der Software einstellen
Damit der DLNA-Client beim nächsten Neustart des RaspberryPi’s auch automatisch startet, könnt Ihr den Autostart aktivieren.
sudo crontab -e
@reboot pulseaudio --start @reboot /home/pi/dlnaClient/gmrender-resurrect/src/gmediarender -f "RaspiDlna"
Einen ersten Test durchführen
Dank der Standardisierung könnt ihr den installierten DLNA-Client von unterschiedlichen Quellen speisen. Eine Möglichkeit ist ein Smartphone mit der passenden App zu nutzen.
Eine App für Android die gut funktioniert findet Ihr im PlayStore unter „Hi-Fi Cast Music Player“. Für Apple-Geräte gibt es ebenfalls entsprechende Apps. Sucht Hier nach Apps die DLNA bzw. UPNP ünterstützen. Mit einer dieser Apps könnt Ihr nun die Ausgabe auf dem RaspberryPi testen.
Viel Spaß mit dem Projekt
Ich hoffe bei euch hat alles wie beschrieben funktioniert. Falls nicht oder ihr Fragen oder Anregungen habt lasst es mich in den Kommentaren bitte wissen. Ich trage dies dann ggf. in den Artikel nach.
Auch Ideen für neue Projekte sind immer gerne willkommen. 🙂
P.S. Viele dieser Projekte - besonders die Hardwareprojekte - kosten viel Zeit und Geld. Natürlich mache ich das weil ich Spaß daran habe, aber wenn Du es cool findest, dass ich die Infos dazu mit Euch teile, würde ich mich über eine kleine Spende an die Kaffeekasse freuen. 🙂