Die letzten Jahre habe ich als Speicherlösung für zuhause meistens auf NAS von Synology gesetzt. Diese kommen mit einer schicken Oberfläche und lassen sich leicht aber auch ausführlich konfigurieren. Leider sind sie aber auch vergleichsweise teuer.
Irgendwann bin ich dann mal über das Projekt von Open Media Vault (OMV) gestolpert. Dies ist ein Paket welches man auf Linux Systemen (also auch auf dem Raspberry Pi) installieren kann und das die typischen Dienste die man für ein NAS benötigt bereitstellt. Außerdem lässt sich OMV und dessen Funktionen relativ bequem über eine Weboberfläche konfigurieren.
Nach ein paar Monaten Testzeit habe ich beschlossen nun ganz auf Open Media Vault umzusteigen. Warum?
- Die Rekationszeit des SMB / Windows-Freigabe Server ist deutlich besser bzw. schneller als bei meinem Synology NAS. Wo man früher relativ lange warten musste bis die Daten über eine Netzwerkfreigabe erreichbar sind funktioniert dies bei OMV einfach
- Der (mögliche) Funktionsumfang bei OMV ist dank der Docker Integration größer als bei dem Synology NAS
- Der Aufbau basierend auf einem RaspberryPi macht das System wesentlich günstiger
- Seit dem Raspberry Pi 4 ist der Datendurchsatz auf dem Netzwerkport nicht mehr durch einen internen USB Hub beschränkt. Es lassen sich also recht hohe / NAS typische Übertragungsraten erzielen
Damit ich die Einheit aus RaspberryPi und Festplatte trotzdem einigermaßen Kompakt zusammen bauen konnte, habe ich das im folgenden gezeigte Gehäuse gedruckt. So lässt sich der Raspberry Pi zusammen mit einer 2,5″ Festplatte in einem kompakten Gehäuse verstauen. Dann muss nur noch das Netzteil an den Raspberry Pi angeschlossen werden und das selbstgebaute NAS ist Einsatzbereit.
Wie Ihr den Raspberry Pi zusammen mit der 2,5″ Festplatte in dieses Gehäuse einbauen könnt, ist im folgenden Artikel beschrieben.
Inhalte
Sicherheitshinweise
Ich weiß die folgenden Hinweise sind immer irgendwie lästig und wirken unnötig. Aber leider haben schon viele Menschen die es "besser" wussten aus Leichtsinnigkeit Augen, Finger oder anderes verloren bzw. sich verletzt. Im Vergleich dazu ist ein Datenverlust fast nicht der Rede Wert, aber auch diese können echt ärgerlich sein. Deswegen nehmt Euch bitte fünf Minuten Zeit um die Sicherheitshinweise zu lesen. Denn auch das coolste Projekt ist keine Verletzung oder anderen Ärger wert.
https://www.nerdiy.de/sicherheitshinweise/
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Voraussetzungen
Hilfreiche Artikel:
Bevor ihr mit diesem Artikel startet solltet ihr einen RaspberryPi soweit vorbereitet haben, dass dieser über das Netzwerk erreichbar und per SSH Steuerbar ist.
Die folgenden Artikel beschreiben was zu tun ist um den RaspberryPi soweit vorzubereiten.
- RaspberryPi – Einrichten für Nerdiys!
- RaspberryPi – Die Erste Konfiguration!
- RaspberryPi – Den RaspberryPi über SSH steuern
In der folgenden Listen findet Ihr alle Teile die Ihr zur Umsetzung dieses Artikels benötigt.
Benötigtes Werkzeug:
Benötigtes Material:
Die benötigten Teile
Im folgenden findet Ihr eine Übersicht über die für den Aufbau benötigten Komponenten.
Für den Aufbau benötigt Ihr die folgenden Materialien:
- 3D gedruckte Basis
- 3D gedruckte Raspberry Pi Halterung
- 6x M3x10 Senkkopfschraube
- 4x M2,5×6 Senkkopfschraube
- 6x Gewindeeinsatz
- Raspberry Pi 4
- externe 2,5″ Festplatte
- USB-Kabel
- Netzteil für Raspberry Pi
- Micro SD Karte >16GB
Die STL-Dateien zum ausdrucken auf Eurem 3D Drucker findet Ihr im Repository unter folgendem Link.
Gehäuse vorbereiten
Als erstes solltet ihr mit dem Einsetzen der Gewindeeinsätze in das 3D gedruckte Gehäuse starten.
Dazu benötigt Ihr sechs M3 Gewindeinsätze.
Weitere Ansicht.
Setzt diese dann auf die Spitze eines Lötkolben auf und schmelzt sie langsam in das 3D gedruckte Gehäuse ein.
Weitere Ansicht.
Der eingesetzte Gewindeeinsatz sollte dann in etwa so aussehen.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Raspberry Pi am vorbereiteten Gehäuse montieren
Nun könnt Ihr den Raspberry Pi schon am Gehäuse befestigen.
Dazu benötigt Ihr die folgenden Teile.
- Raspberry Pi (natürlich)
- Die untere Schale des Raspberry Pi Gehäuses
- 4x M3x10 Senkkopfschrauben
- 4x M2,5×6 Senkkopfschrauben
Weitere Ansicht der benötigten Materialien.
Schraubt nun zunächst die Unterschale des Raspberry Pi Gehäuses mit der M3x10 Senkkopfschraube am vorbereiteten Gehäuse fest.
Weitere Ansicht.
Wiederholt dies für alle vier Befestigungsmöglichkeiten bis die Unterschale des Raspberry Pi Gehäuses mit vier Schrauben am 3D gedruckten Gehäuse des NAS befestigt ist.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Nun könnt Ihr den Raspberry Pi in die Unterschale des Gehäuses einsetzen…
…und mit den vier M2,5×6 Schrauben in der Unterschale befestigen.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Nachdem der Raspberry Pi befestigt ist, könnt Ihr nun auch die Oberschale des Raspberry Pi Gehäuses aufsetzen und verschrauben.
Dazu benötigt Ihr die besagte Oberschale und 4x M3x16 Senkkopfschrauben.
Weitere Ansicht der benötigten Schrauben.
Setzt also die Oberschale auf das vorbereitete Gehäuse auf und …
… verschraubt es mit den Schrauben in der Unterschale des Gehäuses.
Weitere Ansicht des fertig verschraubten Gehäuses.
Weitere Ansicht des fertig verschraubten Gehäuses.
2,5″ Festplatte einbauen
In Eurem Raspberry Pi NAS fehlt jetzt nur noch die Festplatte.
Ich habe das Gehäuse so erstellt, dass eigentlich jede externe 2,5″ Festplatte in das Gehäuse passen sollte.
Ich verwende für mein NAS eine 4TB Festplatte von Toshiba. Einen passenden Link dazu habe ich oben in der Materialliste verlinkt.
Setzt die Festplatte dann mit dem USB-Anschluss nach oben in das Gehäuse ein. Der USB-Anschluss der Festplatte als auch die Anschlüsse des Raspberry Pi sollten also in die gleiche Richtung zeigen.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Schleißt dann das USB-Kabel an die Festplatte an.
Weitere Ansicht.
Um die Festplatte einen etwas besseren Halt im Gehäuse zu geben, benötigt Ihr nun ein passend zugeschnittenes Stück Schaumstoff. (Oft als Schutzmaterial in Postsendungen enthalten.)
Schneidet den Schaumstoff passend zu und setzt ihn so in das Gehäuses Eures NAS ein, dass die Festplatte nach dem Aufschrauben des Deckels “sanft” fixiert ist.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht.
Nun könnt Ihr die Festplatte im Gehäuse fixieren, indem Ihr den Deckel aufsetzt und verschraubt.
Weitere Ansicht der benötigten Teile.
Setzt den Deckel dazu wie gezeigt auf das NAS auf und …
…fixiert ihn mit zwei Schrauben.
Weitere Ansicht.
Weitere Ansicht des fertig aufgebauten Raspberry Pi NAS.
Weitere Ansicht des fertig aufgebauten Raspberry Pi NAS.
Raspberry Pi als Network Attached Storage / NAS konfigurieren
Der Hardware Teil eures Raspberry Pi NAS ist nun fertig. Natürlich fehlt aber noch die Softwarekomponente, sprich Open Media Vault bzw. OMV.
Tipps dazu wie Ihr OMV auf Eurem Raspberry Pi installiert und konfiguriert, habe ich unter anderem in dem folgenden Artikel bzw. Kategorie beschrieben.
- RaspberryPi – OpenMediaVault / OMV auf dem RaspberryPi installieren
- https://nerdiy.de/category/raspberry-pi/open-media-vault/
Viel Spaß mit dem Projekt
Ich hoffe bei euch hat alles wie beschrieben funktioniert. Falls nicht oder ihr Fragen oder Anregungen habt lasst es mich in den Kommentaren bitte wissen. Ich trage dies dann ggf. in den Artikel nach.
Auch Ideen für neue Projekte sind immer gerne willkommen. 🙂
P.S. Viele dieser Projekte - besonders die Hardwareprojekte - kosten viel Zeit und Geld. Natürlich mache ich das weil ich Spaß daran habe, aber wenn Du es cool findest, dass ich die Infos dazu mit Euch teile, würde ich mich über eine kleine Spende an die Kaffeekasse freuen. 🙂