ArduinoIDE – Tipps und Tricks

Die ArdunioIDE ist – verglichen mit anderen Entwicklungsumgebungen – sehr simpel gehalten. Es gibt nicht viele Sachen die man ein- oder verstellen kann. Dies hat den Vorteil, dass Anfänger oder „Fachfremde“ von der Einstellungsvielfalt nicht überfordert werden und man bei der Programmierung und Übertragung nicht soviel falsch machen kann.

Trotzdem lohnt es sich, ein paar Einstellungen genauer anzugucken, denn einige davon können die Arbeit mit der ArduinoIDE weiter vereinfachen.

Ein Paar Tipps und Tricks dazu stelle ich im folgenden Artikel vor.


Voraussetzungen

Bevor Ihr mit der Arduino-IDE starten könnt müsst Ihr diese natürlich zuerst installieren. Dies ist als Beispiel in dem Artikel Programme installieren – ein Beispiel beschrieben.

Benötigtes Material:
-keins-

Benötigtes Werkzeug:
-keins-


Voreinstellungen

Im folgenden sind ein paar der Funktionen der Arduino-IDE beschrieben. Zum Beispiel verstecken sich im Menü der „Voreinstellungen“ ein paar nützliche Funktionen.

Das Fenster zu den Voreinstellungen öffnet Ihr indem ihr auf „Datei“ und dann auf „Voreinstellungen“ klickt.

Die oben angezeigten Einstellungen sind meiner Meinung nach sehr nützlich.

  • Die Einstellung von „Editor-Sprache“ und „Editor Textgröße“ hängt von Eurem eigenem Empfinden ab.
  • Bei „Ausführliche Ausgabe während“ sollte man den Haken für „Kompilierung“ und „Hochladen“ aktivieren. Nur so erhält man ausführliche Informationen dazu. Dies erleichtert die Fehlersuche ggf. enorm.
  • Demzufolge solltet ihr auch die „Compiler Warnungen“ auf „Alle“ stellen. Denn auch Compiler-Warnungen helfen euch Programmier- oder Laufzeitfehler zu vermeiden.
  • „Zeilennummern anzeigen“ solltet Ihr aktivieren. Dadurch werden im Code-Editor die Zeilennummern durchnummeriert. Dies erleichtert die Orientierung in größeren Software-Projekten.
  • „Code-Faltung aktivieren“ bewirkt, dass Codeteile – die durch eine Klammer eingerahmt sind – ausgeblendet werden können. Dazu klickt Ihr im Code-Editor auf das kleine Plus-Symbol neben deklarierten Funktionen.
  • „Code nach dem Hochladen überprüfen“ sollte aktiviert werden. Dann wird nach dem programmieren des Mikrocontrollers der darauf programmierte Code nochmal heruntergeladen und mit dem zuvor programmierten Code verglichen. So ist sichergestellt, dass während des Programmiervorgangs kein Übertragungsfehler aufgetreten ist.
  • Aktiviert ihr die Funktion „Externen Editor verwenden“ so deaktiviert dies den in der ArduinoIDE integrierten Editor. Die Arduino-IDE ist dann nur noch als Programmierwerkzeug zu benutzen.
  • „Aggressively cache compiled core“ sorgt – sofern aktiviert – dafür, dass euer Code nur dann neu compiliert wird wenn Ihr auch Änderungen an Eurem Code vorgenommen habt. Dies hat zur Folge, dass wiederholte Programmiervorgänge wesentlich schneller ablaufen, weil der Code nicht jedes Mal neu compiliert wird.
  • „Beim Start nach Updates suchen“ bewirkt, dass die Arduino-IDE bei jedem Start prüft ob eine neue Version vorhanden ist.
  • „Sketche beim Speichern auf die neue Dateierweiterung aktualisieren (.pde -> .ino)“ ist selbsterklärend und sollte aktiviert werden.
  • „Speichern beim Überprüfen und Hochladen“ solltet Ihr aktivieren. Dies bewirkt, dass euer Code vor jedem programmier- oder compilier-Vorgang gespeichert wird. Dies hat den Vorteil, dass euer Code gesichert ist und im Falle eines Absturzes – während des Kompilierens – der Arduino-IDE nicht verloren geht.

Zielboard einstellen

Bevor Ihr den von Euch erstellten Code auf euer Arduino-Board übertragen könnt, müsst Ihr das passende Board einstellen. Dies könnt Ihr unter „Werkzeuge“ und „Board“ einstellen. Verwendet Ihr zum Beispiel einen „Arduino Nano“ so müsst Ihr dort auch einen „Arduino Nano“ auswählen.

Hier müsst Ihr das verwendete Board einstellen.

Zielboard-Optionen einstellen

Für manche Zielboards lassen sich neben dem Zielboard selber auch noch weitere Optionen einstellen. Diese findet Ihr unter „Werkzeuge“ und dann unterhalb von der Option „Board“. Bei einem „Arduino Pro or Pro Mini“ lässt sich so zum Beispiel der verwendete Prozessor einstellen.

Bei einem „Generic ESP8266 Module“ noch viele Weitere Optionen einstellen.
Bevor Ihr euren programmierten Code auf euer Board übertragt solltet Ihr immer prüfen, dass die dort eingestellten Optionen korrekt sind.

Einstellungsoptionen eines „Arduino Pro or Pro Mini“.
Einstellungsoptionen eines „Generic ESP8266 Module“.

Programmier-Port einstellen

Arduino Boards werden im Normalfall über die Serielle Schnittstelle programmiert. Dazu müsst Ihr unter „Werkzeuge“ und „Port“ den korrekten Port einstellen unter dem euer Arduino Board mit dem Computer verbunden ist.
Dabei kann es vorkommen, dass euer Computer dort mehrere Com-Ports listet. Wollt Ihr in diesem Fall herausfinden welcher Com-Port zu Eurem Arduino gehört so solltet Ihr den Ardunio vom Computer trennen, dann die Liste der Com-Ports prüfen, dann den Arduino wieder mit dem Computer verbinden und nachdem der Arduino erkannt wurde, den Com-Port auswählen der nun zur Liste der Com-Ports hinzugefügt wurde.


Was machen setup() und loop()?

Jedes mit der ArduinoIDE erstellte Programm enthält die beiden Funktionen „setup()“ und „loop()“.
Diese beiden Funktionen können bei der Programmierung bewusst eingesetzt werden.

Die Funktion „setup()“ wird dabei nur einmal nach dem Start des Mikrocontrollers ausgeführt. Dadurch eignet sie sich perfekt um in ihr Sensoren oder ähnliches zu initialisieren.

Danach wird die Funktion „loop()“ ausgeführt. Nach jedem Durchlaufen der Funktion wird diese wieder erneut aufgerufen. Die Funktion „loop()“ ruft also in einer Endlosschleife die in Ihr enthaltenen Funktionen auf.


Den Seriellen Monitor zum Debuggen nutzen

Der „Serielle Monitor“ lässt sich über das Menü „Werkzeuge->Serieller Monitor“ starten.
Dieser lässt sich sehr gut nutzen um während des Entwicklungsvorgangs Werte an den Computer zu senden. Außerdem können darüber auch Befehle an den angeschlossenen Arduino gesendet werden.

Wie Ihr die serielle Schnittstelle nutzen könnt ist in dem folgenden Artikel näher beschrieben.
Ardunio – Die serielle Schnittstelle


Den Seriellen Plotter zur Visualisierung von Daten nutzen

Neben dem seriellen Monitor könnt Ihr auch den seriellen Plotter nutzen um euch Daten vom Arduino Board an den PC senden zu lassen. Dieser ist unter „Werkzeuge“ und „Serieller Plotter“ zu finden. Im „Seriellen Plotter“ werden Zahlenwerte als Zeitverlauf angezeigt. So lassen sich auch Kurven bzw. Zahlenwerte über einen längeren Zeitraum darstellen.

Wie Ihr den seriellen Plotter nutzen könnt ist in dem folgenden Artikel näher beschrieben.
Ardunio – Die serielle Schnittstelle


Neue Bibliotheken einbinden

Das tolle andere Arduino-IDE ist, dass man Bibliotheken von anderen Entwicklern leicht einbinden und nutzen kann. So könnt Ihr zum Beispiel bei vielen Sensoren und Aktoren bereits auf vorgefertigte Bibliotheken zurückgreifen.

Das Einbinden von Bibliotheken ist in diesem Artikel beschrieben: ArduinoIDE – Eine Bibliothek installieren


Struktur in das Programm bringen mithilfe von Tabs und ausgelagerten Dateien

Sobald Ihr etwas größere Projekte programmiert und demzufolge mehr Code geschrieben habt kann es schnell unübersichtlich werden. Deswegen bietet die Ardunio-IDE die Möglichkeit Codeteile in andere Dateien bzw. Tabs auszugliedern.

Um eine neue Datei bzw. Tab zu erstellen müsst Ihr in der Ardunio-IDE oben rechts auf den kleinen Pfeil und dann auf „Neuer Tab“ klicken.
Nun müsst ihr im unteren Bereich einen Namen für die neue Datei/Tab angeben.
Nachdem Ihr den Namen des neuen Tabs/Datei eingegeben und mit „OK“ bestätigt habt wird der neue Tab in der Arduino-IDE angezeigt.
Ihr könnt nun also Funktionen in dem neuen Tab definieren…
…und diese in allen anderen Tabs nutzen.

Viel Spaß mit dem Projekt

Ich hoffe bei euch hat alles wie beschrieben funktioniert. Falls nicht oder ihr Fragen oder Anregungen habt lasst es mich in den Kommentaren bitte wissen. Ich trage dies dann ggf. in den Artikel nach.
Auch Ideen für neue Projekte sind immer gerne willkommen. 🙂

P.S. Viele dieser Projekte - besonders die Hardwareprojekte - kosten viel Zeit und Geld. Natürlich mache ich das weil ich Spaß daran habe, aber wenn Du es cool findest, dass ich die Infos dazu mit Euch teile, würde ich mich über eine kleine Spende an die Kaffeekasse freuen. 🙂

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