Wenn man mit dem RaspberryPi arbeitet wird man früher oder Später auf das Problem stoßen wie man Dateien auf den RasPi übertragen oder aber vom RasPi herunterkopieren kann.
Dazu gibt es verschiedene Wege. Eine einfache Möglichkeit ist die Übertragung per FTP oder SFTP.
Wenn man über das Internet mit seinem RasPi kommuniziert ist eines von beider sicherlich die erste Wahl. Wenn ihr jedoch im heimischen Netzwerk arbeitet ist es wesentlich komfortabler die Dateien direkt per Windows Explorer auszutauschen.
Um dies zu ermöglichen müsst ihr auf dem RasPi eine Freigabe einrichten, die ihr dann unter Windows als Netzlaufwerk einbinden könnt.
Wie das geht und worauf ihr dabei achten müsste habe ich in dem folgenden Artikel beschrieben.
Sicherheitshinweise
Ich weiß die folgenden Hinweise sind immer irgendwie lästig und wirken unnötig. Aber leider haben schon viele Menschen die es "besser" wussten aus Leichtsinnigkeit Augen, Finger oder anderes verloren bzw. sich verletzt. Im Vergleich dazu ist ein Datenverlust fast nicht der Rede Wert, aber auch diese können echt ärgerlich sein. Deswegen nehmt Euch bitte fünf Minuten Zeit um die Sicherheitshinweise zu lesen. Denn auch das coolste Projekt ist keine Verletzung oder anderen Ärger wert.
https://www.nerdiy.de/sicherheitshinweise/
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Voraussetzungen
Hilfreiche Artikel:
Bevor ihr mit diesem Artikel startet solltet ihr den RaspberryPi soweit vorbereitet haben, dass dieser über das Netzwerk erreichbar und per SSH Steuerbar ist.
Die folgenden drei Artikel beschreiben was zu tun ist um den RaspberryPi soweit vorzubereiten:
RaspberryPi – Einrichten für Nerdiys!
RaspberryPi – Die Erste Konfiguration!
RaspberryPi – Den RaspberryPi über SSH steuern
Grundlagen der Navigation im Windows-Explorer
Benötigtes Werkzeug:
-keins-
Benötigtes Material:
In der folgenden Liste findet Ihr alle Teile die Ihr zur Umsetzung dieses Artikels benötigt.
Per SSH auf dem RaspberryPi einloggen
Um zu beginnen müsst Ihr Euch als erstes mit Putty per SSH auf dem RasPi einloggen. Wie das geht ist im Artikel RaspberryPi - Den RaspberryPi über SSH steuern beschrieben.
Paketverwaltung aktualisieren
Die Paketverwaltung in Linux ist eine "zentrale Stelle" über die sich diverse Software-Pakete installieren lassen. Damit dies zuverlässig funktioniert sollten vor jeder Installation von neuen Paketen die Listen und Quellen der Paketverwaltung aktualisiert werden.
sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade
Die benötigten Programme bzw. Pakete installieren
Damit ihr einen Ordner Freigeben könnt braucht ihr natürlich ein entsprechendes Programm das unter Linux auch Paket genannt wird. Das benötigte Paket heißt „Samba“. Dies könnt Ihr „Samba“ mit folgendem Befehl installieren:
sudo apt-get install samba
Diese Nachfragen bestätigt ihr mit einem „j“ und Enter. Die Installation wird dann fortgesetzt.
Den freizugebenden Ordner erstellen
Damit ihr den Zugriff auf einen Ordner freigeben könnt müsst ihr als erstes einen entsprechenden Ordner in eurem Home-Verzeichnis erstellen.
Dies geht mit folgendem Befehl:
mkdir ~/FreigabeOrdner
Im Screenshot könnt ihr das Homeverzeichnis bevor und nachdem der Ordner „FreigabeOrdner“ erstellt wurde sehen.
In der Ansicht des Homeverzeichnisses nach dem Erstellen des Ordners ist dann der (rot unterstrichene) „FreigabeOrdner“ vorhanden.
Die Samba Konfigurationsdatei anpassen
Nun müssen wir “Samba” noch mitteilen wo der freizugebende Ordner liegt und unter welchen Bedingungen wir diesen gerne freigeben würden. Dies lässt sich alles in der Samba konfigurationsdatei einstellen. Diese heißt smb.conf. Um sie zu bearbeiten müsst ihr folgenden Befehl ausführen:
sudo nano /etc/samba/smb.conf
Nachdem ihr die Konfigurationsdatei geöffnet habt manövriert ihr den Cursor mit den Pfeiltasten zum Ende der Datei(also ganz nach unten). Dort fügt ihr dann folgenden Konfigurationstext ein:
[PiFreigabe] comment=Raspi Sharepath=/home/pi/FreigabeOrdner browseable=Yes writeable=Yes only guest=No create mask=0740 directory mask=0750 public=no
Am einfachsten ist es, wenn ihr den Text markiert, kopiert und ihn dann mit einem Rechtsklick in der betreffenden Stelle in der Textdatei einfügt.
Falls ihr einen anderen Ordnernamen oder Speicherort für euren freigegebenen Ordner gewählt habt so müsst ihr den entsprechenden Teil unter “path” anpassen.
Diese Konfigurationseinstellungen sorgen dafür, dass ihr in dem Ordner Lese- und Schreibrechte habt, ihn durchsuchen dürft und, dass auch nur Benutzer auf diesen zugreifen dürfen, die sich zuvor mit Benutzernamen und Passwort angemeldet haben.
Um die nun gemachten Änderungen abzuspeichern drückt ihr auf der Tastatur STRG+X und bestätigt die Nachfrage ob ihr vor dem Schließen speichern wollt mit einem „j“(=ja) und ENTER.
Dadurch wurden eure gerade getätigten Änderungen an der Konfigurationsdatei gespeichert.
Samba wird daraufhin automatisch neu gestartet und die neue Konfiguration somit übernommen.
Einen Benutzerzugang einrichten
Da ihr die Freigabe durch die Angaben in der Konfigurationsdatei so konfiguriert habt, dass nur Benutzer mit Benutzername und Passwort auf diese zugreifen dürfen, müssen wir nun auch einen Benutzernamen mit passendem Passwort erstellen.
Bei diesem Benutzernamen handelt es sich um den gleichen wie den aktuell genutzten Linux-Benutzer. Das Passwort darf von diesem allerdings unterschiedlich sein.
Um zum Beispiel den Benutzer „pi“ zu erstellen müsst ihr folgenden Befehl ausführen:
sudo smbpasswd -a pi
Netzlaufwerk unter Windows einrichten
Mit der Konfiguration unter Linux seid ihr nun fertig.
Nun müsst Ihr den freigegebenen Ordner in Windows als Netzlaufwerk konfigurieren. Ihr könnt dann letztlich auf den freigegebenen Ordner zugreifen als wäre es ein lokales(also an eurem Computer direkt angeschlossenes) Laufwerk.
Um dieses Netzlaufwerk zu konfigurieren öffnet ihr den „Computer“. Also das Fenster in dem euch auch eingesteckte USB Sticks, CD-/DVD-Laufwerke und Festplatten angezeigt werden.
Ihr müsst dazu aber auch Windows sagen, dass es dabei das Benutzerkonto nutzen soll, dass auf dem RaspberryPi erstellt wurde.
Achtung jetzt wird’s ganz kurz kompliziert:
Dies macht ihr indem ihr den Benutzernamen, getrennt von einem Backslash(also dem Schrägstrich auf der Taste des scharfen s), die Domäne des Benutzers voran stellt. Die Domäne des Benutzers ist in diesem Fall euer RasPi.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ihr gebt also nicht nur „pi“ ein sondern
„nameEuresRasPiserstellterBenutzername“
ein.
In meinem Beispiel würde dies dann
„magicmirrorpi“
lauten.
In der Passwort-Zeile wird das Passwort ganz normal eingegeben.
Danach klickt ihr auf „OK“.
Daraufhin schließt sich das Fenster und ein neues Fenster wird kurz darauf geöffnet.
Dieser Ordner zeigt euch jetzt also direkt den Inhalt des auf dem RasPi freigegebenen Ordners an. Alle Dateien die ihr nun in dieses Laufwerk kopiert werden direkt auf den RasPi kopiert.
Ihr wisst nun also wie man auf dem RasPi einen Ordner freigibt und als Netzwerklaufwerk auf einem Windows-System einbindet.
Viel Spaß mit dem Projekt
Ich hoffe bei euch hat alles wie beschrieben funktioniert. Falls nicht oder ihr Fragen oder Anregungen habt lasst es mich in den Kommentaren bitte wissen. Ich trage dies dann ggf. in den Artikel nach.
Auch Ideen für neue Projekte sind immer gerne willkommen. 🙂
P.S. Viele dieser Projekte - besonders die Hardwareprojekte - kosten viel Zeit und Geld. Natürlich mache ich das weil ich Spaß daran habe, aber wenn Du es cool findest, dass ich die Infos dazu mit Euch teile, würde ich mich über eine kleine Spende an die Kaffeekasse freuen. 🙂
Hi zusammen,
ich hatte gestern die Frage in den falschen Beitrag gestellt, sorry dafür.
Mein Problem ist, das, obwohl ich die externe HDD (3.5 “ mit eigener Stromversorgung) in OMV einbinden kann und auch unter Windows Freigaben bereitstellen kann, mir keine Dateien oder Ordner auf dem Netzlaufwerk angezeigt werden. Meldung: „Ordner ist leer“.
Eine andere externe SSD (Nvme mit Adapter) wird angezeigt und ich kann auf alle Dateien zugreifen.
Eigentlich kann es nur an der HDD oder dem Dateiformat liegen, oder liege ich hier falsch? Das Dateiformat der 3.5″ ist NTFS, das der kleinen BTRFS.
Was auffällig ist, unter Storage – Shared Folders wird unter Device bei den Nvme der übliche Pfad angezeigt:
/dev/sda, bei der großen der Partitionsname „Movies“ .
Der absolute Pfad, wird jedoch korrekt angezeigt. Hat jemand einen Tipp für mich was das Problem sein könnte. Das Tutorial ist klasse und ich habe es genauso befolgt, jedoch ohne Erfolg.
Achja, Windows verlangt beim erstellen des Netzlaufwerks keinen Benutzernamen und Passwort.
Danke euch schonmal.
Gruß
Markus
Hi Markus,
so ad hoc habe ich keine direkte Idee. Es sollte eigentlich auch mit NTFS funktionieren.
Kannst du mir mal die ausgabe von dem Befehl „df -h“ hier rein kopieren, wenn die 3,5″ Festplatte angeschlossen ist.
Das sollte alle angeschlossenen Laufwerke inkl. deren Mountpoints auflisten. 🙂
Beste Grüße
Fabian
Hey. Super Anleitung danke.
Leider steht, dass meine Festplatte schreibgeschützt sei, obwohl ich alle rechte vergeben habe.